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Luther-Denkmal in Dresden vor der Frauenkirche

 

Die Zeit des frühen 16. Jahrhunderts war geprägt von harter Arbeit, Unterdrückung, Ungerechtigkeit und Unzufriedenheit. Die Bauern und das Gesinde standen vom ersten bis zum letzten Lichtstrahl auf den Feldern, säten, pflügten, ernteten, versorgten ihr Vieh, reparierten ihre Katen und ihre Arbeitsgeräte. Die Frauen arbeiteten ebenfalls auf dem Feld, spannen und webten, nähten Gewänder, schrubbten die Böden ihrer Katen mit Sand, kochten auf offenem Feuer und wuschen ihre Wäsche in den Flüssen. Die Menschen waren den Witterungen ausgeliefert; zerschlug ein Unwetter die Ernte, folgte eine Hungersnot; kam die Pest oder eine andere Seuche, wurden manchmal ganze Landstriche entvölkert.

Die Bevölkerung litt unter den Frondiensten, die sie für ihre Fürsten, die Lehnsherren und die Klöster leisten mussten, und den hohen Abgaben, die die Kirche von ihnen forderte. Papst Leo X. lebte in Saus und Braus und presste den Gläubigen das Geld aus der Tasche, in dem er durch seine Gehilfen Ablassbriefe verkaufte. Die Menschen hofften, sich ihr Seelenheil oder das ihrer lieben Verstorbenen erkaufen zu können, und gaben ihren letzten Pfennig, den der Papst für den Bau der Peterskirche ausgab.

Das war die Zeit, in der sich ein junger, unbekannter Mönch aus Wittenberg entschloss, gegen den Missbrauch der Kirche vorzugehen. Er stellte 95 Thesen in lateinischer Sprache auf, mit denen er die Ablasspraxis der allein seligmachenden Kirche anprangerte, damit wollte er zu einem Disput aufrufen. Die Thesen wurden jedoch ins Deutsche übersetzt und verbreiteten sich innerhalb von zwei Wochen in ganz Deutschland. Dies hatte einen Aufruhr zur Folge, kaum jemand wollte noch Ablassbriefe erwerben, und die Ablasshändler mit dem Dominikaner Bruder Johann Tetzel an der Spitze blieben auf ihren Briefen sitzen.

So nahm die Reformation ihren Lauf. Luther hatte nie beabsichtigt, eine neue Kirche zu gründen, er wollte lediglich den Missbrauch unterbinden und fühlte sich als treuer Diener seiner Kirche. Die Reformation stellte das Leben der Menschen auf den Kopf; Menschen wie Luther, Melanchthon, Müntzer, Bugenhagen, Karlstadt und viele mehr waren maßgeblich daran beteiligt. Luther brachte den Menschen das Wort Gottes nahe, in dem er die Bibel ins Deutsche übersetzte. Er schaute den Menschen aufs Maul, wie er es nannte, erfand neue Worte und schuf so ein einheitliches Deutsch.

Von der Reformation mit ihren vielfältigen Geschichten möchte ich erzählen und Sie daran teilhaben lassen. Ich habe sämtliche Refomationsstätten besucht und habe dazu 18.000 Kilometer zurückgelegt. Viele Fotos von diesen Reisen finden Sie unter www.Susannes-Welt-online.de


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Hier eine kleine Auswahl aus Luthers Lebensstationen:

Martin Luther wurde am 10. November 1483 in Eisleben, Grafschaft Mansfeld als Sohn von Hans und Margarethe Luther geboren
Hier wurde Martin Luther geborenHier wurde Martin Luther geboren

Bald zog die Familie Luther nach Mansfeld, wo Martin aufwuchs. Dies hier ist sein Elternhaus:
Luthers Elternhaus in MansfeldLuthers Elternhaus in Mansfeld

Im Alter von 15 Jahren schickten die Eltern Martin nach Eisenach, um seine Lateinkenntnisse zu vervollkommen. Er wohnte in diesem Haus bei der Familie Cotta
Wohnhaus in EisenachWohnhaus in Eisenach



Am 02. Juli 1505, als Martin auf Wunsch seines Vater Jura in Erfurt studierte, kam Martin von einem Besuch bei seinen Eltern  aus Mansfeld zurück und geriet in Stotternheim in einen furchtbaren Sturm. Schon lange war Martin auf der Suche nach einem liebenden Gott, die vielen Todesfälle in seinem Umkreis erschreckten ihn  und ließen ihn nach dem Sinn des Lebens fragen. In diesem Sturm, er ihn zu Boden warf, fürchtete er um sein Leben, und er schwor der Heiligen Anna, der Mutter der Jungfrau Maria und der Schutzheiligen der Bergleute, wie sein Vater war, Mönch zu werden, wenn er überleben würde.
Hier traf Martin beinahe der BlitzHier traf Martin beinahe der Blitz

Schon zwei Wochen später trat Luther in das Augustiner-Eremiten-Kloster in Erfurt ein und wurde ein vorbildlicher Mönch, der aber an Gott verzweifelte, weil er  Seinen Ansprüchen nicht gerecht werden konnte.
Luthers Kloster in ErfurtLuthers Kloster in Erfurt


Luthers Beichtvater Johann Staupitz schickte Luther 1508 nach Wittenberg, damit dieser dort Theologie studierte. Es war üblich, erst Priester zu werden und dann erst Theologie zu studieren. Dies hier ist das Schwarze Kloster, in dem Martin erst als Mönch und später mit seiner Familie lebte.
Das "Schwarze Kloster", so genannt, weil die Mönche schwarz gewandet warenDas "Schwarze Kloster", so genannt, weil die Mönche schwarz gewandet waren

Später wurde Luther im Auftrage seines Ordens nach Rom geschickt, um eine Ordensangelegenheit zu regeln. Luther glaubte damals noch an die Ablasspraxis und tat alles, um Ablass für seinen Großvater zu erlangen. Er war aber entsetzt über die laxe Praxis der dortigen Priester, deren fehlendem Ernst bei den Messen und den Sittenverfall. 1511 siedelte Martin endgültig nach Wittenberg über und promovierte. Später - der Zeitpunkt ist unter Fachleuten umstritten - entdeckte er bei seinem intensiven Bibelstudium diesen bedeutungsschweren Satz im Römerbrief: „Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche aus dem Glauben kommt und zum Glauben führt; wie geschrieben steht: Der Gerechte wird aus dem Glauben leben.“ Diese Entdeckung, dass es genügt, Gott zu lieben und damit vor der Hölle errettet zu sein, veränderte sein ganzes Leben und das unzähliger Menschen. So war Martin zunehmend verärgert über den Ablasshandel, vor allem über Johann Tetzel, der am lautesten den Ablass propagierte, um dem Papst Geld zu verschaffen, um den Petersdom in Rom zu bauen.
Johann Tetzel, Statue in JüterbogJohann Tetzel, Statue in Jüterbog

Im September 1517 verfasste Luther 97 Thesen, um einen Disput anzuregen. Danach verfasste er seine berühmt gewordenen 95 Thesen zum Thema Ablass. Niemand weiß wirklich, ob Luther selbst oder vielleicht Philipp Melanchthon diese Thesen am 31. Oktober 1517 an die Tür der Schlosskirche anschlug. So oder so - seine Thesen verbreiteten sich rasch in Deutschland und lösten die Reformation aus.
Die Thesentür in WittenbergDie Thesentür in Wittenberg


Mitte Oktober 1518 musste sich Luther vor Cardinal Cajetan in Augsburg verantworten, denn er war wegen notorischer Häresie angeklagt. Die übliche Strafe hierfür war Tod durch Scheiterhaufen. Luther wollte nur widerrufen, wenn er durch die Bibel widerlegt würde.  Kardinal Cajetan wollte Luther nach Rom ausliefern, aber Kurfürst Friedrich der Weise lehnte das ab. Luther floh aus Augsburg.
Ein Schauspieler stellt auf dem Lutherfest in Eisenach den Kardinal Cajetan darEin Schauspieler stellt auf dem Lutherfest in Eisenach den Kardinal Cajetan dar